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25 Jahre C-Klasse: Vom "Baby-Benz" zum Bestseller

Stuttgart, 26.03.2007



Vor 25 Jahren legte Mercedes-Benz mit dem Typ 190 den Grundstein für die heute meistverkaufte Modellreihe der Stuttgarter Automobilmarke: die C-Klasse. Insgesamt rund sechs Millionen Limousinen, T-Modelle und Sportcoupés der C-Klasse wurden bisher an Kunden ausgeliefert. Die vierte Generation des Mercedes-Bestsellers wird am 31. März 2007 europaweit bei den Mercedes-Niederlassungen und -Vertriebspartnern erscheinen und den Erfolgskurs fortsetzen. Für die Limousine liegen bereits heute rund 60 000 Bestellungen vor.

Die Nachricht, Mercedes-Benz arbeite an einer neuen Modellreihe unterhalb der damaligen E-Klasse, war Anfang der Achtzigerjahre eine Sensation und bot Anlass zu vielerlei Spekulationen. Selten hatten Zeitungen so oft und so ausführlich über einen geheimen Auto-Prototyp berichtet wie über den „kleinen” Mercedes-Benz, der deshalb schon vor seiner Premiere als „Baby-Benz” Weltruhm erlangte.

Für die Stuttgarter Automobilmarke konkretisierten sich mit diesem Auto langjährige Überlegungen. Die kompaktere Limousine entsprach dem Wunsch vieler Automobilkäufer und bot Mercedes-Benz die Chance, sich in einem neuen Marktsegment zu etablieren und neue Kunden zu gewinnen. Zudem wurde weltweit der Ruf nach sparsameren Automobilen lauter und Mercedes-Benz konnte mit dem Typ 190 beweisen, dass die hohen, markentypischen Standards hinsichtlich Sicherheit und Komfort auch in einem kleineren, wirtschaftlicheren Modell realisierbar sind.

Deshalb gab es für die Entwicklungsingenieure strenge Zielvorgaben. Sie mussten verbrauchsrelevante Kriterien wie geringes Gewicht und gute Aerodynamik mit den Mercedes-Maßstäben für Insassensicherheit, Fahrstabilität, Komfort und Qualität in Einklang bringen. Es galt einen echten Mercedes-Benz zu entwickeln, der 30 Zentimeter kürzer, zehn Zentimeter schmaler und 280 Kilogramm leichter sein sollte als die damalige Mercedes-Mittelklasse (W 123) und der im Durchschnitt nur 8,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer verbrauchen sollte. Mithilfe modernster Entwicklungs- und Berechnungsverfahren sowie durch Einsatz neu entwickelter Leichtbau-Werkstoffe erreichten die Ingenieure ihr Ziel. So wurde der Mercedes-Benz 190 auch zum Technologie-Trendsetter für den Automobilbau.

Wegbereiter zukunftsweisender Technik und eines neuen Designstils

Mit einem am realen Unfallgeschehen orientierten Sicherheitskonzept, das schon damals den Offset-Frontalaufprall berücksichtigte, war die Limousine ihrer Zeit weit voraus. Auch Anti-Blockier-System, Gurtstraffer und Airbag, die als Wunschausstattungen lieferbar waren, bot Anfang der Achtzigerjahre kein anderes Automobil dieser Fahrzeugklasse. Die bis heute unübertroffene Raumlenker-Hinterachse feierte im Mercedes-Benz 190 ebenso Weltpremiere wie die ersten hochfesten Stahllegierungen, die bei minimalem Gewicht maximale Festigkeit bieten.

Auch formal betrat Mercedes-Benz mit dem Typ 190 Neuland. Die kantige, trapezförmige Gestaltung der Karosserie und das für damalige Verhältnisse ungewöhnlich hohe Heck sorgten für Aufmerksamkeit. Diese Linienführung übertrug Mercedes-Benz später auf andere Modellreihen - der „Baby-Benz” war somit auch Wegbereiter eines neuen Designstils, der die Limousinen mit dem Stern bis Anfang der Neunzigerjahre prägte.

Das Design-Konzept entsprach zugleich auch technischen Erkenntnissen. Denn durch das hohe, nach innen eingezogene Heck konnten die Ingenieure den Luftwiderstand der Karosserie deutlich verringern und erzielten mit einem cW-Wert von 0,33 ein Ergebnis, das um 25 Prozent unter dem Durchschnittswert aller Personenwagen der damaligen Zeit lag.

So wurden durch intelligenten Leichtbau und vorbildliche Aerodynamik zwei wichtige Voraussetzungen für günstigen Kraftstoffverbrauch erfüllt. Der Mercedes-Benz 190 mit dem 66 kW/90 PS starken Vierzylinder-Vergasermotor verbrauchte im Drittel-Mix 8,5 Liter Benzin je 100 Kilometer, der 190 E (90 kW/122 PS) mit der ersten mechanisch-elektronisch gesteuerten Kraftstoffeinspritzung fuhr mit nur 8,3 Litern Benzin 100 Kilometer weit. Im Herbst 1983 rundete Mercedes-Benz das Motorenprogramm durch einen neu entwickelten Dieselmotor ab. Der 190 D (53 kW/72 PS) begnügte sich mit 6,6 Litern Kraftstoff je 100 Kilometer.

Nach über zwei Jahrzehnten sind noch über 23 000 „Baby-Benz” zugelassen

Von der technischen Perfektion und der hohen Qualität dieser Mercedes-Limousine profitieren noch heute viele Autofahrerinnen und Autofahrer. In Deutschland sind gegenwärtig insgesamt noch rund 230 000 Limousinen dieses Typs angemeldet. Allein aus den Zulassungsjahren 1983 bis 1985 sind heute beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) insgesamt 23 290 Mercedes-Benz 190 registriert. Das sind immerhin rund acht Prozent der damals neu zugelassenen 190er-Modelle. Von anderen, vergleichbaren Limousinen aus den Jahren 1983 bis 1985 sind derzeit laut KBA je nach Typ nur noch zwischen 251 und 10 383 Fahrzeuge gemeldet.

Rund 60 000 Vorbestellungen für die neue C-Klasse

Ebenso wie der Mercedes-Benz 190 vor 25 Jahren setzt auch die neue C-Klasse Trends in Design und Technik. Mercedes-Sicherheitsinnovationen wie der präventive Insassenschutz PRE-SAFE® und das Intelligent Light System bietet in dieser Fahrzeugklasse kein anderes Automobil. Auch mit dem Bremssystem ADAPTIVE BRAKE und der situationsgerechten Stoßdämpferregelung des AGILITY CONTROL-Pakets unterstreicht die neue C-Klasse ihre Führungsposition in diesem Marktsegment. Zur Auswahl stehen Vier- und Sechszylindermotoren, die bis zu 13 Prozent mehr leisten als bisher und bis zu sechs Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Neben der S-Klasse ist die neue C-Klasse das weltweit einzige Automobil mit einem offiziellen Umwelt-Zertifikat; es bestätigt die umweltgerechte Entwicklung der Mercedes-Modelle.

Zwei Wochen vor der offiziellen Marktpremiere haben sich allein in Westeuropa rund 60 000 Autofahrerinnen und Autofahrer für die neue C-Klasse entschieden und die Limousine bestellt.

Botschafter einer neuen Mercedes-Formensprache

Der Rückblick auf ein Vierteljahrhundert C-Klasse zeigt auch aus stilistischer Sicht Parallelen zwischen beiden Limousinen. Sie verkörpern jeweils für ihre Epoche etwas Neues und setzten bzw. setzen formale Trends. So wie der Mercedes-Benz 190 mit seiner trapezartigen Gestaltung im „Diamantschliff”-Design seinerzeit die Weichen für die künftige Mercedes-Formensprache stellte, ist auch die neue C-Klasse Botschafter eines neuen Designstils. Im Vordergrund steht dabei die Reinheit der Formen: Die Designer orientieren sich an den Regeln des modernen Purismus und interpretieren sie auf moderne Weise. Durch das Wechselspiel straff gezogener Linien mit großen, ruhigen Flächen bringt das Design überlegene Ruhe und Kraft zum Ausdruck und symbolisiert damit die technische Souveränität der Automobile mit dem Stern.

Mercedes-Benz hat diesen neuen Designstil erstmals im Jahre 2005 bei der S-Klasse verwirklicht. Die C-Klasse ist ein weiterer Botschafter dieser Linienführung und folgt damit in den Spuren der Luxusmodelle S- und CL-Klasse - nicht als Kopie, sondern in individueller, eigenständiger Interpretation.

Einen stilistischen Neubeginn zeigte der Typ 190 vor 25 Jahren auch durch eine Neugestaltung der traditionsreichen Mercedes-Kühlermaske, die nicht mehr aufgesetzt, sondern bündig in die Frontpartie integriert wurde. Bei der neuen C-Klasse ist die Kühlermaske ebenfalls ein wichtiges Designelement mit hoher Symbolkraft. Denn erstmals nutzt Mercedes-Benz bei einer Limousine auch die Kühlermaske, um bestimmte Eigenschaften noch deutlicher zu positionieren. So zeigen die Lines CLASSIC und ELEGANCE durch ihre dreidimensional geformte Kühlermaske bewusst einige markante Gesichtszüge der S-Klasse, die Eigenschaften wie Solidität, Komfort und Luxus symbolisieren. Bei der Line AVANTGARDE setzen die Designer einen optisch noch markanteren Kühlergrill mit breiten Lamellen und dem großen, mittig angeordneten Mercedes-Stern ein. Mit diesem typischen Kennzeichen sportlicher Mercedes-Modelle wird der dynamisch-agile Charakter dieses Modells betont.

Mercedes-Klassiker mit 150 Prozent Wertzuwachs in wenigen Jahren

Langzeitqualität in Design und Technik - das sind zwei der wichtigsten Gründe für die hohe Wertbeständigkeit der Mercedes-Personenwagen. Sie erzielen in nahezu allen Alters- und Fahrzeugklassen die höchsten Wiederverkaufspreise und tragen deshalb seit vielen Jahren das Prädikat „Wertmeister”.

Der Typ 190 zeigt, dass ein 25 Jahre alter Mercedes-Benz nicht „alt” aussieht, sondern im Straßenbild noch immer eine gute Figur macht. Diese zeitlose Attraktivität zeichnet alle Mercedes-Modelle aus; sie geht einher mit hoher technischer Zuverlässigkeit. Beide Merkmale sind die Voraussetzungen dafür, dass aus „Wertmeistern” automobile Klassiker werden - und dass der Kauf eines Mercedes-Benz eine langfristige Investition sein kann, die hohe Renditen ermöglicht.

So ist Mercedes-Benz auch auf dem Markt der Auto-Klassiker die führende Marke. Viele Modelle mit dem Stern auf der Motorhaube sind heiß begehrte Sammlerobjekte, deren Wert von Jahr zu Jahr steigt. Besonders hoch im Kurs stehen zum Beispiel die Roadster, Cabriolets und Coupés aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren, allen voran der legendäre 300 SL „Flügeltürer” und der 300 SL Roadster. Ihr Wert stieg allein zwischen 1998 und 2006 um bis zu 150 Prozent: Ein Flügeltürer-Coupé, für das Liebhaber im Jahre 1998 rund 205 000 Euro bezahlten, ist heute weit über 510 000 Euro wert. Der 300 SL Roadster kostete 1998 rund 153 000 Euro - heute erzielt der Traum-Sportwagen einen Verkaufserlös von 385 000 Euro oder mehr.

Zu den Klassikern von morgen zählen die Fachleute im Mercedes-Benz Classic Center auch ein Modell aus der ersten C-Klasse-Generation: den Mercedes-Benz 190 E 2.3 16 bzw. den 190 E 2.5 16. Die sportliche Limousine mit dem 16-Ventilmotor wurde insgesamt nur 25 200 Mal hergestellt und ist allein deshalb eine Rarität mit Renditepotenzial.

Quelle: DC Media


29.03.2007, Benjamin, 0 comments

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